ohh Paris (.de)

Fast 10.000 Dortmunder wollen nächste Woche zum Spiel nach Paris und die Franzosen sind so dumm und wollen nicht mehr als die von das von der UEFA festgeschriebene Kontigent von 2.400 Karten zur Verfügung stellen...(hinzukommen noch rund 2.000 BVB Fans die sich vorsichtshalber schon vorher mit Karten eingedeckt haben) Aus Fan-Sicht eine Sauerei, besonders wenn man überlegt was letzte Woche alles geschah.

Ein kleiner Rückblick:
Kurz vor dem Spiel der Borussia gegen Paris St. Germain wurde der Eingang zur Südtribüne plötzlich geschlossen. Etwa 100 PSG-Fans wurden von der Polizei anschließend direkt an den wartenden BVB-Fans vorbei ins Westfalenstadion geführt.

Knapp eine halbe Stunde mussten die Dortmunder warten, bis sie zehnminütiger Verspätung ins Stadion durften. Trotz des teilweise großen Unmutes auf Dortmunder Seite kam es glücklicherweise zu keinen Zwischenfällen. Bedenkt man, dass es keine nennenswerte Trennung zwischen den Fans beider Vereine gab, fast ein Wunder. Eine Verschiebung des Anstoßes kam nicht in Frage, weil die UEFA sich keine Verzögerung im TV Programm erlauben möchte. TV > Fans - wobei die Gästefans ja pünktlich im Stadion waren und nur ein Teil der Heimfans für 10 Minuten ausgeschlossen wurde.

Hier ein kurzes Video dazu:


Und wo wir gerade schon dabei sind. Hier ein kleiner Hintergrund zu den französischen Fangruppen:

Der untereinander zerstrittene Pariser Anhang teilte sich letzten Donnerstag in vier Gruppen auf. Die Pariser Volksfront (Kop Of Boulogne) auf der Nord neben normalen Dortmund-Fans, die Volksfront von Paris (Casuals, Boys & Co) im Familienblock, die Neutralen (normale Fans) im Auswärtsblock und die Böller-Araber (ATKS, Supras und Grinta – unterstützt von ein paar Kölner Fans) im Oberrang der Ost. Die Pariser Volksfront kann nicht mit den Böller-Arabern, die Volksfront von Paris auch nicht, die Pariser Volksfront und die Volksfront von Paris sind sich untereinander aber auch nicht grün. Die Neutralen stehen zwischen allen Stühlen und werden von sämtlichen Fangruppen gehasst. Während die Pariser Volksfront vor dem Spiel bereits zum Sturm der Nordeingänge ansetzte und es ihr wohl nicht ganz gelang (die waren so klug und haben es vorher im Internet angekündigt und besprochen), wurden die Böller-Araber, die im Verlauf der zweiten Halbzeit rund 15 Böller hochgingen ließen, über den Südeingang zum Stadion geführt. Das führte dann zu einem Kessel. Und zu langen Warteschlangen für die dahinter wartenden Dortmund Fans - zu diesem Zeitpunkt über 1.000. Diese wollten eigentlich zum Anstoß im Stadion sein und drückten von hinten. Vorne die Polizei, dann die Böller Araber. Über ihnen Dunkelheit, zur Rechten die Mauern der Roten Erde, zur Linken Zäune. Zum Glück lief diese Situation glimpflich ab.

Man sollte sich da schon die Frage stellen, inwiefern das alles überhaupt noch mit Fußball zu tun hat und wieso die UEFA PSG da nicht härter anfasst. Wieso muss der gastgebende Verein dieses Theater ausbaden, während in Paris ja mittlerweile nur noch die Neutralen im Stadion sind?

Hintergrund seien vor allem politische Motive, die eine Kurve gilt als rechtsradikal, während die andere Kurve viele Migranten beherbergt. Diese Kämpfe haben im Mai der letzten Saison dann sogar ein Todesopfer gefordert.

Der BVB, die Sicherheitskräfte und die Polizei waren sensibilisiert, und es galt, unter allen Umständen ein Zusammentreffen der Gruppen zu verhindern. Dadurch kam es leider zu Beeinträchtigungen und Behinderungen der eigenen Fans. So mussten mehrere Blöcke von BVB Fans verlassen werden um dort den Franzosen Platz zu bieten. Lustigerweise erwischte es auch den BVB Familienblock. Ich bin gespannt wie man den Kindern dort das ganze Theater erklärt...

Nun ja, da ermöglicht man den französischen Fans ALLES damit die einen "schönen" Europapokal-Abend in einem fremden Stadion verbringen können und was erhält man als Dank zurück? "Paris ist leider nicht in der Lage zusätzliche Tickets nach Dortmund zu schicken" Wer glaubt es könnte an einem ausverkauften Stadion liegen, der liegt völlig falsch. PGS hat zu Hause einen peinlichen Zuschauerschnitt. Bis auf die neutrale Fangruppe sind kaum noch Fans im eigenen Stadion. Entweder die "Fans" sind schon mit Stadionverboten belegt oder man sieht es nicht nötig seine eigene Mannschaft anzufeuern. Sieht man auch am letzten Heimspiel in der Europa League. Beachtliche 5.000 Zuschauer kamen zum Spiel gegen Lwiw, respekt!

Nur gut, dass wir uns wie viele andere Karten schon im französischen Vorverkauf gesichert haben...